Das Wichtigste zum Thema „Handy am Steuer“
- Handy am Steuer ist verboten – Du darfst dein Smartphone nur nutzen, wenn es in einer Halterung steckt oder per Sprachsteuerung bedient wird.
- Bußgelder und Punkte drohen – Schon ein kurzer Blick aufs Handy kann 100 € kosten und einen Punkt in Flensburg bringen. Bei Gefährdung oder Unfall wird es teurer.
- Auch an der roten Ampel gilt das Verbot – Solange der Motor läuft (auch mit Start-Stopp-Automatik), darfst du das Handy nicht in die Hand nehmen.
- Wiederholungstäter riskieren Fahrverbote – Wer mehrfach erwischt wird, muss mit härteren Strafen rechnen, bis hin zum Führerscheinentzug.
- Unfälle durch Handynutzung haben ernste Folgen – Neben hohen Schadensersatzforderungen drohen strafrechtliche Konsequenzen wie Geld- oder Freiheitsstrafen bei fahrlässiger Körperverletzung oder Tötung.
- Radfahrer sind nicht ausgenommen – Auch auf dem Fahrrad kostet die Handynutzung mindestens 55 €, und bei Unfällen kann es teuer werden.
- Einspruch ist nur selten erfolgreich – Wenn ein Verstoß klar dokumentiert ist, sind die Chancen gering, eine Strafe anzufechten.
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Das Handy während der Fahrt zu nutzen, kann nicht nur teuer werden, sondern auch gefährlich sein. Ablenkung zählt zu den häufigsten Unfallursachen, weshalb das Gesetz klare Regeln vorgibt. Doch was genau ist erlaubt, welche Strafen beim Handy am Steuer drohen – und wann kann ein Einspruch sinnvoll sein?
Was sagt das Gesetz zum Handy am Steuer?
Die gesetzliche Grundlage (§ 23 StVO)
Nach § 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO) darfst du elektronische Geräte nur verwenden, wenn du sie weder aufnimmst noch in der Hand hältst. Das betrifft nicht nur Smartphones, sondern auch Tablets, Smartwatches oder andere Kommunikationsgeräte:
- Autotelefone
- Tablet-Computer und Touchscreens
- Elektronische Terminplaner und E-Book-Reader
- MP3-Player und iPods
- Personal Computer, Notebooks und Laptops
- Smartwatches und Navigationsgeräte
- Diktiergeräte sowie Abspielgeräte mit Videofunktion
- Videobrillen wie Virtual-Reality-Brillen
Entscheidend ist: Sobald du ein Gerät in die Hand nimmst – egal ob zum Telefonieren, Nachrichten schreiben oder lesen, einen Anruf ablehnen oder einfach nur die Uhrzeit ablesen willst – gilt das als Verstoß. Selbst kurze Interaktionen zählen dazu. Auch ein schneller Blick aufs Display kann teuer werden.
Telefonieren im Auto: Erlaubt vs. Verboten
Erlaubt | Verboten |
---|---|
Nutzen einer Freisprecheinrichtung | Telefonieren mit dem Handy in der Hand |
Sprachsteuerung für Anrufe oder Nachrichten | Tippen auf dem Display während der Fahrt |
Handy als Navi nutzen (in einer Halterung) | Halten des Handys an einer roten Ampel |
Auch an einer roten Ampel oder im Stau bleibt das Verbot bestehen – solange der Motor läuft oder die Start-Stopp-Automatik aktiv ist. Selbst ein kurzer Blick auf eine Nachricht kann teuer werden. Und teuer heißt hier nicht nur Geldstrafe: Punkte in Flensburg und Fahrverbote sind ebenfalls möglich.
Ein Moment der Unaufmerksamkeit kann also weitreichende Folgen haben – für deinen Geldbeutel, deinen Führerschein und im schlimmsten Fall für Menschenleben.
Wann du dein Smartphone im Auto nutzen darfst
Im Straßenverkehr gilt: Hände an Steuer, Augen auf die Straße. Trotzdem gibt es Situationen, in denen du dein Handy legal nutzen darfst – wenn du ein paar Regeln beachtest.
- Freisprecheinrichtung: Du darfst telefonieren, solange das Gerät nicht in der Hand ist. Die Technik übernimmt – du bleibst konzentriert.
- Sprachsteuerung: Ob Anruf oder Nachricht – wenn dein Handy auf Sprachbefehle hört, kannst du es bedienen, ohne den Blick von der Straße zu nehmen.
- Navigation: Du darfst dein Smartphone als Navi verwenden. Wichtig ist nur, dass es fest montiert ist und die Route vor Fahrtbeginn eingestellt wurde.
- Motor aus = Handy an: Steht das Auto und ist der Motor komplett ausgeschaltet (auch bei Start-Stopp-Systemen), darfst du das Handy ganz normal nutzen.
- Weiterreichen erlaubt: Du kannst das Gerät auch an eine andere Stelle im Auto legen oder dem Beifahrer geben – Hauptsache, deine Hände bleiben frei fürs Fahren.
- Ein kurzer Blick? Möglich. Laut StVO gilt ein Blick aufs Display unter einer Sekunde als zulässig – aber Vorsicht: Auch eine Sekunde kann im falschen Moment zu viel sein.
Häufige Missverständnisse & Grauzonen
Manche Regeln scheinen klar, doch in der Praxis entstehen oft Unsicherheiten. Hier sind zwei klassische Beispiele, die immer wieder für Diskussionen sorgen:
- „Ich habe doch nur kurz aufs Display geschaut.“
- Der entscheidende Punkt ist nicht die Dauer des Blicks, sondern ob du das Gerät aktiv nutzt. Ein kurzer Blick auf eine fest installierte Navigation ist erlaubt – aber sobald du tippst oder scrollst, wird es kritisch. Stell dir vor: Du fährst mit 50 km/h und schaust nur zwei Sekunden aufs Handy – das sind fast 30 Meter im Blindflug. Klingt riskant? Ist es auch.
- „An der roten Ampel darf ich doch mein Handy benutzen?“
- Nein, solange der Motor läuft (auch bei Start-Stopp-Automatik), bleibt das Verbot bestehen. Erst wenn du den Motor vollständig ausschaltest, darfst du dein Handy in die Hand nehmen. Stell dir vor: Die Ampel springt auf Grün, aber du bist noch ins Display vertieft – hinter dir hupt es schon und plötzlich setzt sich alles in Bewegung. Ablenkung kann hier schnell zu brenzligen Situationen führen.
- „Im Stau kann ich doch kurz aufs Handy schauen, oder?“
- Auch im Stau gilt: Solange der Motor läuft, bleibt das Handy tabu. Selbst wenn du nur rollst oder stehst – die Regel macht keinen Unterschied. Erst wenn dein Auto steht und der Motor aus ist, darfst du das Gerät in die Hand nehmen. Klingt streng? Ist es auch – aber logisch: Auch im Stop-and-Go kann jederzeit etwas Unvorhergesehenes passieren. Und wer dann abgelenkt ist, riskiert mehr als nur ein Knöllchen.
Welche Strafen drohen bei einem Verstoß?
Wer ein elektronisches Gerät während der Fahrt unerlaubt nutzt, muss mit Sanktionen rechnen. Die Strafen hängen davon ab, ob du nur kurz abgelenkt warst oder dadurch andere gefährdet hast. Je nach Schwere des Verstoßes drohen Bußgelder, Punkte in Flensburg und sogar ein Fahrverbot.
Das Fahren mit dem Handy am Steuer ist ein A-Verstoß.
Verstoß | Bußgeld | Punkte in Flensburg | Fahrverbot |
---|---|---|---|
Handy am Steuer ohne Gefährdung | 100 € | 1 Punkt | Nein |
…mit Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer | 150 € | 2 Punkte | 1 Monat |
…mit Sachbeschädigung oder Unfallfolge | 200 € | 2 Punkte | mögliches Fahrverbot |
In schweren Fälle kann sogar eine strafrechtliche Verfolgung wegen Fahrlässigkeit drohen.
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Handy am Steuer in der Probezeit oder für Wiederholungstäter
Wer öfter erwischt wird, muss mit härteren Konsequenzen rechnen:
- Beim zweiten Verstoß innerhalb eines Jahres kann ein Fahrverbot verhängt werden.
- Für Fahranfänger bedeutet ein Handyverstoß eine Verlängerung der Probezeit um zwei Jahre und die Pflicht zur Teilnahme an einem Aufbauseminar.
Wie wird ein Handyverstoß festgestellt?
Die Nutzung eines Handys am Steuer kann auf verschiedene Weise nachgewiesen werden. Manche Methoden sind eindeutig, andere erfordern eine genauere Prüfung.
- Blitzerfoto: Wird deine Geschwindigkeit gemessen und dabei ein Foto aufgenommen, kann dieses als Beweis dienen – insbesondere wenn du klar mit einem Handy in der Hand zu sehen bist. Die Qualität des Bildes spielt dabei eine Rolle, denn nicht jedes Detail ist immer zweifelsfrei erkennbar.
- Polizeikontrolle: Sieht ein Polizist dich direkt bei der Nutzung des Handys und hält dich an, genügt oft seine Aussage als Beweis. Entscheidend ist hier die Wahrnehmung des Beamten: War es tatsächlich ein Handy oder möglicherweise ein anderer Gegenstand?
Zusätzlich kommen zunehmend Kamerasysteme zum Einsatz, die speziell für die Erkennung von Handyverstößen entwickelt wurden. Diese Systeme arbeiten automatisiert und sollen Verstöße zuverlässig erfassen – dennoch bleibt eine Überprüfung im Einzelfall wichtig.
Wann ist ein Einspruch wenig aussichtsreich?
In vielen Fällen sind Verstöße klar dokumentiert und lassen kaum Spielraum für eine erfolgreiche Anfechtung. Wer ohne triftige Gründe widerspricht, riskiert zusätzliche Kosten und Zeitaufwand ohne echte Erfolgschancen. Oft ist es sinnvoller, die Strafe zu akzeptieren und daraus zu lernen – bevor es beim nächsten Mal noch teurer wird.
Geblitzt mit Handy am Steuer – doppelt Ärger, doppelte Strafe
Du warst zu schnell unterwegs und hattest dabei auch noch dein Smartphone in der Hand? Dann bekommst du zwei getrennte Bußgelder – für Tempoüberschreitung und für Handynutzung.
Ein Beispiel: Du fährst innerorts 65 km/h statt erlaubten 50 km/h → dafür gibt’s:
- 70 € Bußgeld
- 1 Punkt
Gleichzeitig zeigt das Blitzerfoto: Du hast dein Handy benutzt → zusätzlich:
- 100 € Bußgeld
- 1 weiterer Punkt
Ergebnis: Zwei Verstöße = zwei Strafen = insgesamt 170 € + 2 Punkte im Fahreignungsregister.
Auch Radfahrer müssen zahlen
Nicht nur Autofahrer sind betroffen – auch auf dem Fahrrad ist das Handy tabu. Wer erwischt wird, zahlt mindestens 55 €. Zwar gibt es keine Punkte oder ein Fahrverbot, aber im Falle eines Unfalls kann es richtig teuer werden – etwa wenn die Versicherung wegen grober Fahrlässigkeit nicht zahlt.
Kurz gesagt: Das Handy am Steuer oder Lenker ist nicht nur riskant, sondern auch teuer. Wer sich ablenken lässt, riskiert mehr als nur ein Bußgeld – im schlimmsten Fall geht es um Menschenleben.
Unfall wegen Handynutzung – wer haftet und welche Strafen drohen?
Ein kurzer Blick aufs Handy, eine neue Nachricht – und plötzlich kracht es. Ablenkung am Steuer ist nicht nur gefährlich, sondern kann auch rechtliche und finanzielle Folgen haben. Wer während der Fahrt das Handy nutzt und dadurch einen Unfall verursacht, muss mit Konsequenzen rechnen – sowohl zivilrechtlich als auch strafrechtlich.
Zivilrechtliche Folgen: Wer zahlt den Schaden?
Grundsätzlich springt die Kfz-Haftpflichtversicherung für Schäden des Unfallgegners ein. Doch Vorsicht: Nicht immer übernimmt sie alles ohne Weiteres.
- Grobe Fahrlässigkeit – etwa das Tippen einer Nachricht während der Fahrt – kann dazu führen, dass die Versicherung Leistungen kürzt oder sogar zurückfordert.
- Eigene Schäden sind in der Regel nicht gedeckt, wenn man selbst schuld ist. Eine Vollkaskoversicherung könnte helfen, aber auch hier kann grobe Fahrlässigkeit zu Problemen führen.
- Personenschäden können teuer werden: Schmerzensgeldforderungen oder lebenslange Rentenzahlungen sind möglich, wenn jemand schwer verletzt wird.
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Autofahrer liest eine Nachricht an einer roten Ampel und rollt dabei unbemerkt auf den Vordermann auf. Die Versicherung zahlt zwar den Schaden des anderen Fahrzeugs, doch weil nachgewiesen wird, dass er abgelenkt war, fordert sie einen Teil des Geldes zurück – grobe Fahrlässigkeit eben.
Strafrechtliche Folgen bei schweren Unfällen
Ein Moment der Unachtsamkeit kann gravierende Konsequenzen haben. Je nach Unfallfolgen drohen nicht nur Bußgelder, sondern auch strafrechtliche Sanktionen:
- Fahrlässige Körperverletzung → Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren
- Fahrlässige Tötung → Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren
- Entzug der Fahrerlaubnis → Besonders bei wiederholten Verstößen wahrscheinlich
Je nach Unfallfolgen können neben Bußgeldern auch strafrechtliche Konsequenzen drohen. Ein kurzer Blick aufs Handy kann das eigene Leben und das anderer unwiderruflich verändern. Wer denkt „Mir passiert schon nichts“, sollte sich fragen: Ist eine Nachricht wirklich wichtiger als ein Menschenleben?
Bonus: Handy am Steuer im Ausland
Auch im Ausland gilt: Hände weg vom Handy beim Fahren. Doch die Regeln sind nicht überall gleich – und oft deutlich strenger als in Deutschland.
Unterschiede je nach Land
Land | Strafe für Halten/Benutzen des Handys | Punkte/Fahrverbot | Hinweise |
---|---|---|---|
Frankreich | 135 € (bis zu 750 € in Einzelfällen) | 3 Punkte, mögliches Fahrverbot | Fahrverbot bei mehrfachen Verstößen möglich |
Italien | ab 165 € | Punkte im italienischen Register | Punkte können ggf. nach Deutschland gemeldet werden |
Spanien | 200 € | 6 Punkte* | Schon das Halten des Handys ist strafbar, Touristen zahlen |
Schweiz | 100–1.000+ CHF (~93 € – 930 €) | Mögliches Fahrverbot (1–3 Monate)* | Bereits das Halten ist strafbar |
Großbritannien | ab 200 £ (~230 €) | 6 Punkte, mögliches Fahrverbot* | Hohe Geldstrafen und Fahrverbote bei wiederholten Verstößen |
*Punkte gelten für das jeweilige Land. Ein Übertragung in das deutsche System ist äußerst selten und dann nur bei extremen Fällen.
Auswirkungen auf deinen Führerschein
Ein Verstoß im Ausland kann auch in Deutschland Folgen haben – besonders bei Unfällen oder wiederholtem Fehlverhalten.
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Wie kann freem dir helfen?
Wenn du einen Bußgeldbescheid wegen Handynutzung am Steuer bekommst, hast du grundsätzlich die Möglichkeit, Einspruch einzulegen. Dabei gilt eine klare Frist: Innerhalb von 14 Tagen nach Zustellung des Bescheids muss dein Einspruch beim zuständigen Amt eingehen.
Bußgeldcheck – Was ist passiert?
Hast du dein Handy am Steuer benutzt? Eine rote Ampel überfahren? Einen Unfall gebaut? Warst du vielleicht zu schnell unterwegs oder bist zu nah aufgefahren? Oder geht es um Alkohol am Steuer?
Auf gofreem.de findest du kostenlose rechtliche Unterstützung rund ums Verkehrsrecht. Egal ob Fahrverbot, Bußgeldbescheid oder Einsicht in deine Ermittlungsakte – freem hilft dir dabei, deine Möglichkeiten zu prüfen und unberechtigte Sanktionen anzufechten. Das Verfahren ist einfach und transparent, damit du schnell Klarheit bekommst.
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